Geld und Geist – ein Stück von Jeremias Gotthelf

25. Produktion der TGJ
gespielt vom 9. bis 18. November 1995 in der Mehrzweckhalle Jenins

Auf dem idyllisch gelegenen Liebiwyl-Bauernhof leben der Bauer Christen, seine Frau Änneli sowie die Söhne Resli und Christeli als auch die Tochter Annelisi in grosser Harmonie zusammen. Diese Eintracht wird jäh gestört, als sich Christen vom listigen Dorfschreiber zur Spekulation mit Mündelgeldern überreden lässt. Dabei verliert er all das investierte Geld, und der unvorsichtige Landwirt muss der Gemeinde den Schaden aus der eigenen Tasche begleichen. Änneli ist über Christens mangelnde Vorsicht sehr erbost, ihr Mann wiederum zeigt keinerlei Verständnis dafür, dass seine Frau sich grosszügig gegenüber den Bedürftigen erweist. Ausgerechnet er wirft ihr vor, das Geld mit vollen Händen hinauszuwerfen und Nahrung zu verschwenden. Man giftet sich an, die Vorwürfe häufen sich, und bald herrscht eisiges Schweigen in dieser Ehe. Die drei Kinder leiden unter dieser schlechten Stimmung sehr. Beim sonntäglichen Kirchgang zu Pfingsten redet der Pfarrer den verkrachten Eheleuten ins Gewissen, woraufhin Änneli den Anfang macht und auf ihren Gatten zugeht. Christen und Änneli beginnen sich wieder allmählich anzunähern, und bald scheint einer Versöhnung der beiden nichts mehr im Wege zu stehen. Der erste Schritt zueinander hin ist das gemeinsame Gebet im Bett vor dem Schlafengehen.

In ebendieser Pfingstnacht brennt in der Nähe ein Hof nieder. Resli, der zum Unglücksort eilt, hilft bei den Löscharbeiten und lernt dabei Anne-Mareili, die Tochter des Dorngrütbauern, näher kennen. Bereits am vorausgegangenen Nachmittag fiel sie ihm beim Tanz auf, und Resli beginnt Interesse an ihr zu entwickeln. Als er meint, dass das Mädchen von dahergelaufenen Typen bedrängt wird, stürzt er sich, ganz Kavalier dazwischen … und wird ordentlich verprügelt. Schliesslich verlieben sich die beiden ineinander. Doch Resli ist ihrem Vater nicht gut genug, der Dorngrütbauer möchte unbedingt einen wohlhabenden Schwiegersohn und möchte daher, dass seine Tochter den reichen und nicht mehr ganz taufrischen Kellerjoggi als Ehemann nimmt.

Reslis Werbung um Anne-Mareili ist ihm jedoch nicht ganz Unrecht, denn damit glaubt er den Preis für seine Tochter als allseits begehrte Braut in die Höhe treiben zu können. Auf Liebiwyl zu Gast, stellt der Dorngrütbauer eine derart hohe finanzielle Forderung als „männliche Mitgift“ für seine Tochter, die der verschuldete Christen ebenso wenig wie sein Sohn Resli nachkommen kann. Das Mädchen will sich aber nicht meistbietend verschachern lassen und wendet sich in ihrer Verzweiflung an ihre Mutter, die Dorngrütbäuerin. Gleichzeitig kann sie aber nicht begreifen, dass Resli den vom Vater geforderten Zumutungen nicht nachzukommen bereit ist und damit das Familienglück aufs Spiel setzt. Anne-Mareili ist nicht länger bereit sich den Wünschen unterzuordnen, und flieht in ihrer Verzweiflung auf den Heuboden der Scheune, gefolgt von dem ebenso aufgebrachten wie geldgierigen Vater. Als der Dorngrütbauer sie verfolgt, stürzt er dabei von der Heubühne und kommt dabei ums Leben. Auf dem Liebiwyl-Hof liegt derweil Änneli im Sterben. Sie kann nun ruhig entschlafen, als sie hört, dass Anne-Mareili für Resli frei ist und sie die neue Bäuerin auf Liebiwyl werden kann.