Vreneli's Gärtli – eine Sage aus den Bergen nach Tim Krohn, Aanitta Augustin und Jonas Knecht

70. Produktion der TGJ
gespielt vom 17. bis 26. November 2011 in der Mehrzweckhalle Jenins

Heidi kennt jeder, Vreneli nicht. Dabei ist das Verneli fast wie Heidi, nur anders. Vreneli kommt auch in den Schweizer Bergen zur Welt, in einem Stall, und ihre Mutter hat nicht viel Zeit für die Geburt. Kühe melken ist dort oben genauso wichtig, wie Kinder auf die Welt bringen. So sieht es das Verneli auch, und macht sich wenige Minuten nach seiner Geburt nicht weiter wichtig. Sie krabbelt auf allen Vieren, stellt sich auf zwei Beine, lässt die Mutter weitermelken und läuft davon. Das alles kann Heidi nciht. Ausserm kann Heidi nicht als Fuchs durch die Wälder streifen, keine Blümlein auf den weissen Firn pinkeln und auch keine handfeste Hungersnot übers Tal zaubern.

Das Vreneli ist nicht wie andere Kinder. Schon über ihre Eltern kursieren im Tal die seltsamsten Gerüchte. Und als die Mutter früh stirbt, heisst es, der Vater habe mit bösen Mächten paktiert. Das Vreneli soll fort von ihm, doch lernt es lieber das zwielichtige Handwerk des Zauberns und streicht in Gestalt eines roten Füchsleins über die zerklüfteten Berge und Gletscher. Nachdem es die Tochter eines reichen Fabrikanten aus der Gefangenschaft eines Hexers gerettet hat, verfolgt der es mit Wut und Ausdauer. Bald darauf trifft Vreneli den Waisenknaben Melk, einen jungen Sennen. Er ist ein Quatemberkind wie sie. Vreneli spürt ein Sehen, das sie bis dahin nicht gekannt hat. Doch der Fluch des Hexers bringt Melk in Gefahr.